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Im Januar dieses Jahres startete das mit Opel begonnene und, nach der Übernahme von Opel durch PSA, mit Peugeot weitergeführte Gesamtlinienkonzept für die Fertigung verschiedener Benzin- und Dieselmotoren. Der Auftrag umfasste die komplette Zylinderkopf- und Zylinderblockfertigung sowie die Motormontage. Damit lieferte GROB für das Peugeot-Werk im polnischen Tychy bis auf wenige Ausnahmen nahezu alle Maschinen und Anlagen für die Motorenfertigung. Das Volumen der Gesamtanlage beträgt nahezu 100 Millionen Euro.
GROB PSA Montagelinie

Gestartet wurde die Planung für das Motorenfertigungs-Projekt für Opel, damals noch GM-Europe, Ende 2012. Während der Angebotsphase wurde in enger Zusammenarbeit mit den Planern bei Opel ein hochflexibles Gesamtlinienkonzept für die Fertigung verschiedener Benzin- und Dieselmotoren aus dem General Motors „CSS“ Baukasten (Drei- und Vierzylinder) entwickelt. Mitte 2015 erhielt GROB den Auftrag für die komplette Zylinderkopf- und Zylinderblockfertigung sowie die Motormontage. Der Vorteil von GROB: Als Gesamtsystemlieferant präsentieren sich die GROB-WERKE gegenüber dem Wettbewerb mit wertvollen Synergieeffekten. Damit lieferte GROB bis auf wenige Ausnahmen nahezu alle Maschinen und Anlagen für die Motorenfertigung ins polnische Werk Tychy.

 

Das Volumen der Gesamtanlage umfasst rund 150 Montagestationen sowie 28 G520 Maschinen, 21 G500 Bearbeitungszentren und acht hochautomatisierte Montage- und Lecktest-Stationen für die Zerspanung mit einem Gesamtwert von nahezu 100 Millionen Euro. Die Ausbringung der Anlage war zunächst auf 300.000 Teile pro Jahr ausgelegt. Und die Dimensionen der Motormontage sind enorm: Sie ist fast 180 Meter lang und 90 Meter breit. Zusammen mit den Zerspanungslinien hat die Motormontage einen Flächenbedarf von 25.100 Quadratmetern. Das entspricht etwa dreieinhalb Fußballfeldern.

 

PSA übernimmt überraschend Opel

 

Doch kaum waren die ersten Anlagen nach Tychy ausgeliefert, wurde Opel von PSA übernommen. Zwar waren die Zerspanungsanlagen im Kundenwerk bereits endabgenommen, doch die Fertigungslinie für die Motormontage befand sich, bis auf wenige Stationen, die bereits nach Tychy unterwegs waren, noch bei den GROB-WERKEN im Aufbau. Die kurzzeitig aufkommende Sorge, wie es jetzt mit diesem Projekt weitergehen sollte, war im Sommer 2017 endgültig erloschen, als GROB von PSA den Auftrag erhielt, die kompletten Anlagen auf den PSA-Motor (EB) umzurüsten. Allerdings mit der kurzfristigen Anforderung nach Auftragsvergabe, das Timing nochmals um sechs Monate zu verkürzen, um einen Produktionsstart Anfang 2019 zu ermöglichen. Trotz der enormen Herausforderung für alle Beteiligten bezüglich Terminen, Kosten und Abwicklungen, konnten mit Hilfe vieler Sondermaßnahmen am Ende alle Termine gehalten werden.

 

„Das PSA-Projekt hat für GROB in mehrfacher Hinsicht einen ganz besonderen Stellenwert“, erklärt Thomas Neubert, GROB-Abteilungsleiter Key Account Management (international). „Mit der Übernahme von Opel durch PSA während der Auftragsabwicklung sahen sich unsere Kollegen mit vielen neuen Herausforderungen konfrontiert, die sich anfänglich vor allem in den sehr unterschiedlichen Firmenphilosophien von General Motors und PSA äußerten. Da wir jedoch für PSA schon mehrere Projekte erfolgreich abgewickelt haben und auch mit Opel traditionell gute Beziehungen pflegen, konnten wir viele Synergien in der Projektabwicklung nutzen. Darüber hinaus ist auch nicht unwesentlich, dass wir mit unserer in 2015 gegründeten GROB-Niederlassung im polnischen Posen, gerade vor Ort ein zuverlässiger Servicepartner sind.“

 

Die PSA-Gruppe (Peugeot Société Anonyme – Peugeot AG) ist ein französischer Automobilhersteller, zu dem die Marken Citroën, DS Automobiles, Opel, Peugeot und Vauxhall gehören. Gemessen an den Absatzzahlen ist PSA der zweitgrößte Autobauer Europas.